Nach dem Abbruch des Aufstiegsspiels bei Waldhof Mannheim am Sonntag müsse das DFB-Sportgericht über die endgültige Wertung der Partie entscheiden, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag mit. Sportliche Ungewissheit auf der einen Seite, blankes Entsetzen über die Krawalle, die zum Abbruch der Partie führten, auf der anderen Seite.
Am Sonntagabend gab die Polizei eine Bilanz heraus. Demnach wurden 45 Menschen verletzt, darunter auch sechs Beamte. Es gab zehn Festnahmen. 24 Strafanzeigen wurden ausgestellt, die Zahl wird sich erhöhen, wenn die Videoaufnahmen ausgewertet sind.
Auch bei der An- und Abreise blieb es nicht friedlich. Auf dem Fanmarsch der Mannheimer zum Stadion wurden bengalische Feuer abgebrannt und Böller gezündet. Bereits hier kam es zum Einsatz von Pfefferspray, da einige Personen versucht haben sollen, zum Gästeparkplatz zu gelangen. Später wurde der Bus der Uerdinger mit Flaschen und Gläsern beworfen.
Während der Partie gab es auf beiden Seiten Probleme. Die Mannheimer brannten Rauchtöpfe ab, im Uerdinger Fanblock gab es eine Auseinandersetzung mit Mannheimern. Viele Heimzuschauer versuchten zum Gästeblock zu gelangen, dies konnte die Polizei verhindern. Auch im Gästebereich wurde Pyrotechnik gezündet - sechs Mal - so die Polizei. Dann folgte das bekannte Szenario, das zum Abbruch durch Chaoten auf Seiten der Mannheimer führte. Die Polizei erklärte auch, warum sie die Zuschauer gewähren ließ und nicht einschritt: "Unter der Berücksichtigung von Verhältnismäßigkeitsgrundsätzen und Abwägung verschiedenster, möglicher Einsatzszenarien entschloss sich der Polizeiführer dazu keine aktive Intervention auf der Osttribüne bezüglich der Pyrotechnik durchzuführen. Dies hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu massiven Zusammenstößen zwischen Polizei und Anhängern des SV Waldhof Mannheim geführt und zu einer nicht tragbaren Eskalation und Gefährdung der Akteure geführt."
Auch nach dem Spiel kam es zu schlimmen Szenen. Ordner wurden körperlich attackiert, vor einem Mannheimer Szenetreff wurden Polizisten mit Flaschen, Gläsern und Mülltonnenbeworfen. Auf einen Beamten, der am Boden lag, soll massiv eingetreten worden sein. Er wurde nur leicht verletzt, was er nur seiner Schutzausrüstung zu verdanken hat.